Meine Entscheidung fürs Sidepull habe ich nie bereut. Aber es dauerte eine Weile, bis ganz klar war, dass es genau diese gebisslose Zäumung sein soll. Nachdem ich mir ein Gesamtbild über das Angebot von gebisslosen Zäumen verschafft und mich mit den unterschiedlichen Wirkungsweisen auseinandergesetzt habe, fiel nach dem Ausprobieren an meinen eigenen Pferden die Entscheidung ganz klar für das Sidepull.
Unterschied: Sidepull zu anderen gebisslosen Zäumen
Der große Unterschied zu anderen gebisslosen Zäumen sind die zusätzlichen Ringe auf jeder Seite des Pferdekopfes. Sie befinden sich zwischen Nasen- und Kinnriemen.
Einer von beiden ist beweglich. Hier werden die Zügel eingehängt, wodurch die seitliche Einwirkung bzw. Hilfengebung mit den Zügeln entsteht. Daher der Name „Sidepull“.
Der richtige Platz des Nasenriemens beim Sidepull
Wie bei allen gebisslosen Zäumen ist wichtig, dass der Nasenriemen nicht zu tief sitzt, da das Nasenbein im unteren Bereich viel schmaler und dadurch empfindlicher ist. Die Anpassung an den Pferdekopf sollte deswegen so gewählt werden, dass der Nasenriemen 1- 2 fingerbreit unter dem Jochbein sitzt.
Wofür eignet sich das Sidepull optimal?
Optimal eignet sich das Sidepull zum Anreiten von Jungpferden, da die Zügelhilfe zur rechten und linken Seite für eine Richtungsänderung für die Pferde sehr gut verständlich gemacht werden kann. Dadurch können gerade junge Pferde oder Pferde, die das gebisslose Reiten gerade erst kennenlernen sehr gut auf eine entsprechende Hilfengebung und Reaktion trainiert werden.
Wo wird das Sidepull eingesetzt?
Das Sidepull wird sowohl im Western- als auch im Dressurbereich eingesetzt. Da beide Reitweisen mit unterschiedlichen Hilfen am Zügel arbeiten, ist es sinnvoll, darauf zu achten, das richtige Sidepull passend zur Reitwiese bzw. zur entsprechenden Hilfengebung zu wählen.
Eine Besonderheit der Sidepulls der „Dressurvariante“ ist ein zusätzlicher oder auch anders angebrachter Kehlriemen. Speziell gibt es hier einen Riemen, der über die Backe verläuft und dadurch das Backenstück vom Auge weghält. Dadurch wird das Auge auch bei Einsatz von Zügeln freigehalten und der Zaum kann nicht seitlich ins Auge rutschen. Das Sidepull eignet sich auch für Freizeitreiter.
Ein weiteres Merkmal verschiedene Modelle ist die Breite und Form des Nasenriemens. Es sind verschiedene Varianten von breiten, sehr flach geformten bis sehr dünne und runde Riemenformen zu finden. Auch das Material bietet eine ganze Bandbreite. Bei der Wahl solltest du berücksichtigen, dass die schmalen Riemen punktueller auf den Nasenrücken einwirken und somit „schärfer“ sind, als die breiten Riemen, die den Druck besser verteilen.
Unabhängig von der Zäumung mit oder ohne Gebiss ist es wichtig dem Pferd ein gutes Stoppsignal beizubringen. Aber gerade bei breiten Nasenriemen mit besserer Druckverteilung kann es schwerer sein, ein temperamentvolles Pferd zu stoppen.
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die Tayoberichte sind einfach toll geschrieben und faszinierend, zumal von Anfang an die Zuneigung zu dieser auch optisch wunderbaren Mischung spürbar ist.
Schnell schnell geht da nichts, nur alles mit ewiger Geduld! …was viel Zeit benötigt, elche man haben muss, Gratuliere.!
Bitte weiterberichten, wie es mit dem Reiten geklappt hat und wie Tayo sich weiter entwickelt hat und
ob er tatsächlich ruhiger geworden ist oder jetzt auch z.B hengstmässig anschlägt.
viele Grüße und alles Gute