Mia aus dem Verkaufsteam Pferdesporthaus Loesdau Heßdorf hat einen Pferdeumzug hinter sich. Ihre Erfahrungen für euch hier im Überblick:
„Manchmal geht es im Leben eines Pferdes nicht anders und es steht ein Pferdeumzug an. Sei es, weil es den Besitzer wechselt oder weil der Besitzer sich eine Veränderung der Haltungsbedingungen wünscht. Oder einfach nur, weil der Pferdebesitzer selbst seinen Wohnort wechselt. Pferde sind Gewohnheitstiere und sehr aufgeregt. Werden sie aus ihrer gewohnten Umgebung und Herde genommen, bedeutet das für sie eine Riesenumstellung. Falls auch bei euch ein Pferdeumzug ansteht, bei dem alles glatt laufen soll, gibt es einiges zu beachten.
Pferdeumzug: Muss das denn sein?
Zuallererst müsst ihr euch als Pferdebesitzer darüber im Klaren sein, ob ein Pferdeumzug wirklich das Richtige ist. Für die Vierbeiner ist es eine große Umstellung, sich an einen neuen Alltag zu gewöhnen. Seid ihr euch ganz sicher, gilt es die Formalitäten abzuklären. Wichtig: Nur im alten Zuhause kündigen, wenn der Vertrag im neuen Stall schon festgehalten ist!
Sind alle wichtigen Dinge geklärt, geht es an die Planung. Wann findet der Pferdeumzug statt? Wie viele Helfer brauche ich? Habe ich einen Anhänger?
In meinem Fall begann der Pferdeumzug schon einige Tage bevor wir mein Pferd in den neuen Stall brachten. Ich durfte meinen eigenen Schrank mitbringen, der also ebenfalls transportiert werden musste. Hierfür organisierte ich Helfer und einen Fahrer für einen Transportwagen. Sobald der Schrank im neuen Stall stand, konnte ich mit dem Transport meines Hab und Guts beginnen. Natürlich solltet ihr aber nur Sachen in den neuen Stall bringen, die ihr an den letzten Tagen im alten Stall nicht mehr benötigt.
Steht der Transport fürs Pferd?
Des Weiteren ist es wichtig, eine Transportmöglichkeit für das Pferd zu organisieren. Habt ihr selbst weder Zug-Auto noch Anhänger, müsst ihr jemanden fragen, der euch helfen kann. Oftmals holen aber auch die neuen Stallbesitzer einen zu sich in die neue Behausung. Im Winter können Schnee und Eis einem Pferdeumzug gut einen Strich durch die Rechnung machen. Für den Notfall aber bitte immer einen Plan B parat haben! Bitte organsiert alles so sicher, dass ihr am Ende mit dem Pferd nicht auf der Straße steht.
Der Tag des Pferdeumzugs
Der Tag des Umzugs ist da – jetzt heißt es 100 % geben! Seid einige Stunden vor der geplanten Abfahrtszeit am Stall. Nun habt ihr noch Zeit, eure restlichen Sachen ins Auto zu räumen und euch zu verabschieden. Packt eventuell auch noch etwas Futter ein, um die Futterumstellung zu erleichtern, falls es im neuen Stall eine andere Futtersorte gibt.
Erst wenn das alles erledigt ist, geht es ans Pferd. Ein Pferdeumzug ist auch für uns Zweibeiner nicht immer eine einfache Angelegenheit. Das Pferd sollte das keinesfalls mitbekommen. Zeigt ihm nicht wie aufgeregt der „eigene Mensch“ ist. Genau das überträgt sich auf das Pferd. Packt euer Pferd für den Transport gut ein und dann ab in den Anhänger.
Am besten ruft ihr vor der Abfahrt noch den neuen Stallbesitzern an, dass ihr jetzt losfahrt – und dann geht’s los!
Im neuen Stall: immer mit der Ruhe
Im neuen Stall angekommen, solltet ihr das Pferd erst einmal alles ganz entspannt anschauen lassen. Ich wollte meinen Vierbeiner am Ankunftstag jedoch nicht überfordern und habe ihm nur den Weg vom Hänger in die Box gezeigt. Dort wartete schon eine große Portion Heu auf ihn und er konnte sein neues Zuhause in Ruhe beäugen. Für meine neuen Stallkollegen hatte ich einen Kuchen dabei, um unsere Ankunft zu feiern. Außerdem finden sich bei einem leckeren Stück Kuchen schnell neue Kontakte.
Die ersten Tage haben wir uns sehr viel Zeit gelassen und extrem langsam gemacht. Anfangs sind viele Spaziergänge und vor allem auch Stalltouren eine gute Beschäftigung für Pferd und Reiter. An den neuen „Arbeitsorten“ wie Platz und Halle empfiehlt es sich, ein paar Tage lang viel Bodenarbeit zu machen, um dem Pferd Sicherheit zu geben.
Checkliste Pferdeumzug
Sollte sich bei euch ein Stallwechsel ankündigen, hier eine Checkliste für die Tage vor dem Pferdeumzug:
- erst neuen Vertrag unterschreiben, bevor ihr im alten Stall kündigt
- Organisation des Umzugs der eigenen Sachen und Angelegenheiten: Schrank? Reitlehrermitnahme? Habe ich im neuen Stall genauso viel Platz für meine Sachen wie im alten oder muss ich eventuell einen Teil mit nach Hause nehmen?
- Fahrtmöglichkeit für das Pferd organisieren
- genaues Datum und genaue Uhrzeit festlegen und mit beiden Stallbesitzern und dem Fahrer absprechen
- Im Winter Plan B organisieren, falls das Wetter nicht mitspielt
- Möglichst schon vor dem eigentlichen Pferdeumzug viele Habseligkeiten umziehen
- eventuell Transportgamaschen organisieren
Am Tag des Umzugs:
- eventuell Pferd mit Bachblütensticks oder ähnlichem für die Fahrt beruhigen
- Auto packen
- Heunetz für die Hängerfahrt füllen
- eventuell ein wenig Futter vom alten Stall mitnehmen
- von alten Stallkollegen/Freunden verabschieden
- Pferd in Transportgamaschen packen
- Pferd im neuen Stall alles anschauen lassen, aber nicht überfordern
- schnell neue Bekanntschaften schließen
- Arbeit mit dem Pferd langsam angehen lassen
Hier könnt ihr euch die Checkliste Pferdeumzug als PDF herunterladen:
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Ich wünsche euch und euren Pferden alles Gute für die Zukunft und möglichst wenige Umzüge!
Viele Grüße
Mia
P.S. Seid ihr auch schon mal mit eurem Pferd umgezogen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
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Der Ablauf von Ihrem Pferdeumzug ist sehr interessant zu lesen und wurde auch gut dokumentiert! Ich möchte meine Pferde ebenfalls umsiedeln. Das Problem dabei ist, dass ich mehrere Pferde besitze. Ich hoffe deshalb, noch ein gut organisiertes Unternehmen für Spezialtransporte zu finden.
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Alles schön und gut aber was mache ich, wenn ich mein Pferd zu mir nach hause holen möchte? Mein Pferd steht momentan ständig in einer Box ohne Paddock und ohne Weidegang. Ich wohne 10km weit weg vom Stall und hänge gerade in den letzten Zügen Stall, Paddock (50x50m) und Weide (5000qm) fertigzustellen. Ich reite oft große Distanzen im Gelände (Distanzreiten ist unser Sport) und hatte mir überlegt ob es für den Anfang gut sein würde ihn immer mal für eine gewisse Zeit zu mir zu reiten und dann wieder zurück, damit er sich an sein neues Zuhause gewöhnen könnte. Es gibt da auch noch das Problem des Sommers, wo ich gezwungen sein werde ihn wieder irgendwo (im alten Stall?) unterbringen zu müssen…
Hallo Inga,
bitte bedenke, dass häufige Stallwechsel für Pferde Stress bedeuten. Dein Plan, das Pferd langsam an sein neues Zuhause zu gewöhnen, ist sicher richtig. Es dann im Sommer wieder woanders einzuquartieren, eher schwierig.
Bestimmt ist es nichts Neues für dich, dass ein Pferd niemals alleine gehalten werden sollte. Hat dein Pferd andere Pferde um sich in seinem neuen Zuhause?
Viele Grüße
Dein Loesdau Blog Team