Starkes Hobby: Kutsche fahren

Julian aus Menden ist 28 Jahre alt und hat ein starkes Hobby: Kutsche fahren! Er und sein 6 jähriges rheinisch-deutsches Kaltblut Manni sind viel mit der Kutsche unterwegs und gehen auch auf Turniere. Wie er zum Fahrsport kam und warum es für ihn so besonders ist, berichtet Julian im Interview:

Hi Julian, wie lange kennst du deinen Manni?

Manni durfte ich aus meiner damaligen Reitbeteilgung Esprit ziehen und kenne ihn deswegen seit seinem ersten Atemzug.

Kaltblut Manni
Ein starkes Team: Julian kennt Manni von Geburt an.

Was machst du mit ihm?

Manni reite ich freizeitmäßig Dressur, auch auf ein paar kleinen Reitturnieren. Ich fahre ihn einspännig und zweispännig mit dem Pferd einer Feundin. Auf Fahrturnieren war ich mit Manni und startete in der Dressur und im Hindernisfahren.

Nicht nur beim Fahren halten die beiden zusammen und verstehen sich blind: Julian und Manni.

Wie kamst du zum Kutsche fahren?

Mein Onkel hatte früher immer Kaltblüter mit denen er gefahren ist und die er für die Feldarbeit genutzt hat. Wenn ich in den Ferien zu Besuch war, durfte ich immer mal mitfahren.
Später ergab sich in meiner Nähe eine Reitbeteilung mit der Kaltblutstute Esprit. Zusammen mit einer Freundin fuhren wir Esprit, ohne viel Ahnung vom Fahren zu haben, ein. Der Besitzer der Stute hatte eine Kutsche und Geschirr und wir gewöhnten die Stute langsam an alles. Wir waren sehr stolz als wir dann mit ihr durch die Felder fahren konnten. Irgendwann kam die Idee auf, mir ein eigenes Pferd aus der Stute zu ziehen und ein Jahr später kam Manni zur Welt. In der Zeit bis Manni soweit war, dass ich ihn ausbilden konnte, hatte ich Fahrpause. Ohne zu wissen, ob er mal richtig vor der Kutsche laufen wird, hatte ich mir eine eigene Kutsche gekauft. Daher freute ich mich sehr, da er alles brav mitmachte. Deshalb lag es nah, das Fahrabzeichen (FA5) zu machen. Ich ging zum Fahrverein in meiner Nähe, wo ich das Abzeichen absolvierte. Während der Vorbereitung und der Fahrstunden für das Fahrabzeichen sprach mich mein Trainer immer wieder an. Er ermutigte mich dabeizubleiben und später regelmäßig am Training und auch für den Verein an Fahrturnieren teilzunehmen.

Ohne zu wissen, ob Manni mal richtig vor der Kutsche laufen würde, hatte sich Julian eine eigene gekauft. Er freute sich riesig, als er merkte, Manni macht alles brav mit und er kann mit ihm Kutsche fahren lernen.

Welche ersten Schritte, nachdem die Entscheidung fiel mit deinem Kaltblut zu fahren, hast du unternommen?

Ganz simpel: Kutsche und Geschirr gekauft, mit Doppellongenarbeit begonnen, fahren vom Boden geübt und Manni einen Reifen ziehen lassen und dann angespannt.

Welche ersten Schritte empfiehlst du, wenn jemand mit den Fahren beginnen möchte?

Würde ich noch einmal anfangen, würde ich mich jetzt zuerst mit einem Fahrverein in  Verbindung setzen. Es ist gut, einen Verein zu haben, wo man das Fahrabzeichen machen kann und alles von Anfang an richtig lernt. Wenn die Entscheidung fällt, mein Pferd einzufahren, lasst euch unbedingt von einer kompetenten Person helfen oder bringt es zum Ausbilden weg.

Du bist auch im Fahrturniersport aktiv. Wie bereitest du ein Fahrturnier vor und wie läuft es ab?

Es ist ein sehr großer Aufwand, da Pferd, Geschirr und Kutsche zum Turnier transportiert werden müssen. Wenn kein Anhänger vorhanden ist, mit dem Kutsche und Pferd gleichzeitig gefahren werden können, braucht ihr zwei Zugfahrzeuge und zwei Anhänger für An- un Abreise. Außerdem ist regelmäßiges Training nötig, wofür ich persönlich zum Vereinsgelände meines Fahrvereins fahre. Vor dem Turnier muss nicht nur das Pferd und Geschirr auf Vordermann gebracht werden. Auch die Kutsche bekommt ein Wäsche. Also viel putzen. Der einzige Vorteil zu Reitturnieren ist, dass die Mähne in der Dressur offen sein darf. Außerdem ist auf der Kutsche immer ein Beifahrer vorgeschrieben der hinten auf der Kutsche sitzt. Oft ist die Anfahrt zu Fahrturnieren auch etwas weiter, da es nicht ganz so viele davon gibt.

Vor dem Turnier muss nicht nur das Pferd und Geschirr auf Vordermann gebracht werden. Auch die Kutsche bekommt ein Wäsche. Außerdem ist auf der Kutsche immer ein Beifahrer vorgeschrieben.

Worauf bist du besonders stolz bzw. worüber bist du besonders glücklich, dass es geklappt hat?

Besonders stolz bin ich auf meine Platzierungen meiner ersten Fahrturniersaison mit Manni in den Dressurprüfungen. Auch, dass er immer alles brav mitmacht, macht mich glücklich.

Welches Geschirr und welche Kutsche verwendest du? Und Warum?

Ich habe ein Brustblattgeschirr, da es sehr einfach alleine anpassbar ist. Einen Trainingwagen im Marathonstil, weil sie sehr leicht ist und sowohl im Freizeitbereich für gemütliche Geländefahrten mit Freunden, als auch zum Einstieg in den Turniersport problemlos einsetzbar ist.

Welche Ziele hast du dir im Fahrsport gesteckt?
Ich würde gerne in einer A Dressur platziert werden und würde gerne an Geländeprüfungen teilnehmen.

Instagram: julian_manni

Christine

Über Christine

Erfahrung/Motivation: Nach einer sehr langen Reitpause begann ich im April 2012 wieder zu reiten. Eine schöne Schwarzwälder Fuchs Stute namens Jeany freute sich genauso wie ich über unsere langen und erholsamen Ausritte durch den Wald. Das Besondere an unserer Verbindung ist und bleibt, dass Jeany es schaffte, mich sehr schnell wieder komplett für Pferde zu begeistern. Zwar gelingt es mir momentan aus beruflichen und familiären Gründen nur ein bis zweimal in der Woche bei den Vierbeinern, die mir so viel geben, zu sein, den Stall zu machen und zu reiten. Aber diese Auszeiten müssen sein! Jeanys Stallgenossen sind wunderschöne Tersker, von denen ich momentan Nadja reiten darf. Wir sind ein relativ neues Team und gewöhnen uns noch im Dressurviereck und im Gelände aneinander – allerdings mit allerbesten Fortschritten!

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