Die richtige Outdoordecke für dein Pferd – worauf es wirklich ankommt

Gerade jetzt taucht sie wieder auf: die Frage nach der passenden Outdoordecke für dein Pferd. Denn im Oktober gibt es schon viele nasskalte Tage – genau der richtige Zeitpunkt, um sich zu überlegen: Braucht mein Pferd eine Decke? Und wenn ja – welche ist die richtige?

Die Auswahl ist groß: Von der leichten Regendecke, die zuverlässig vor Nässe schützt, über die Übergangsdecke mit etwas Wärmeisolierung bis hin zur dicken Winterdecke fürs Pferd mit 300 g Füllung. Entscheidend sind immer Haltung, Fell, Gesundheit und natürlich das individuelle Kälteempfinden deines Pferdes.

Entscheidend für die passende Decke sind immer Haltung, Fell, Gesundheit und natürlich das individuelle Kälteempfinden deines Pferdes.

Füllung: Wie viel Wärme braucht dein Pferd?

Die Füllung ist das Herzstück einer Pferdedecke. Sie bestimmt, wie viel Wärme gespeichert wird – und ob dein Pferd auch an kalten, nassen Tagen trocken und entspannt bleibt. Leichte Regendecken ohne Füllung eignen sich für milde Tage und robuste Pferde mit dichtem Winterfell. Modelle mit Fleece-Innenseite geben ein bisschen Extra-Wärme und leiten Feuchtigkeit ab – ideal, wenn dein Pferd schnell auskühlt.

Sobald der Winter kommt, wird die Wattierung entscheidend:

  • 100–150 g: leichter Schutz an kühlen, aber nicht eiskalten Tagen.
  • 200–250 g: der klassische Allrounder für typische Winterbedingungen.
  • 300 g und mehr: zuverlässiger Begleiter bei Frost, Schnee und für geschorene oder ältere Pferde.

    Die Füllung ist das Herzstück einer Pferdedecke. Sie bestimmt, wie viel Wärme gespeichert wird.

Viele Reiterinnen und Reiter schwören auf ein Set unterschiedlicher Füllstärken oder ergänzen ihre Decke mit einem Liner-System. So bist du flexibel, wenn das Wetter verrücktspielt.

Haltung, Fell und Gesundheit: der individuelle Faktor

Nicht nur das Thermometer entscheidet über die richtige Decke. Auch die Haltungsform deines Pferdes spielt eine große Rolle:

  • In einer geschützten Innenbox reicht oft eine leichtere Decke.
  • Im Offenstall dagegen braucht dein Pferd mehr Schutz vor Kälte, Wind und Nässe.

Hinzu kommt der Fellzustand: Geschorene Pferde verlieren den natürlichen Wärmeschutz und sind auf eine dickere Füllung angewiesen. Ungeschorene Tiere mit dichtem Winterfell brauchen oft nur Regenschutz. Und natürlich gibt es Pferde, die von Natur aus kälteempfindlicher sind – ältere Tiere, Pferde mit Stoffwechselproblemen oder einfach solche, die schneller frieren.

Am Ende kennst du dein Pferd am besten: Zittern, ein hochgezogener Rücken oder steife Bewegungen sind klare Signale, dass mehr Schutz nötig ist.

Materialstärke: Was „Denier“ verrät

Wer eine Outdoordecke in der Hand hält, stößt schnell auf die Angabe „Denier“. Sie beschreibt die Robustheit des Materials. Ein Wert von 300–600 D steht für leichtes, weiches Gewebe, das sich gut anpasst, aber weniger reißfest ist. 840–1000 D ist die sichere Mittelklasse für den täglichen Weidegang, während 1200 D und mehr auch wilden Raufereien und stürmischem Wetter trotzen.

Du hast einen echten Wildfang und brauchst eine Decke die viel mitmacht – dann entscheide dich besser gleich für eine höhere Denier-Zahl!

Die Faustregel lautet: Lieber etwas robuster wählen – so hält die Decke länger, und du musst dir weniger Sorgen um Risse machen.

 

Der Schnitt macht den Unterschied

Ob klassischer Schnitt, High Neck oder Full Neck – die Form der Decke beeinflusst Komfort und Schutz. Klassische Decken sind universell einsetzbar, High-Neck-Modelle entlasten den Widerrist und schützen besser bei Regen, und Full-Neck-Decken bieten rundum Sicherheit, vor allem für geschorene Pferde.

Diese Decke passt perfekt – sie lässt genügend Bewegungsfreiheit und bietet aber gleichzeitig optimalen Schutz.

Die richtige Passform ist entscheidend: Sie verhindert Scheuerstellen, sorgt für Bewegungsfreiheit und dafür, dass dein Pferd die Decke auch gerne trägt.

Flexibel bleiben mit Liner-Systemen

Einige Outdoordecken lassen sich mit Linern ergänzen – also zusätzlichen, einknöpfbaren Innenlagen. Das macht dich besonders flexibel: Du startest mit einer leichten Regendecke und passt die Wärmeleistung je nach Wetterlage einfach an. Für dich bedeutet das weniger Decken im Schrank, für dein Pferd mehr Komfort im Alltag.

Trocken, aber nicht schwitzig: Wassersäule & Atmungsaktivität

Eine Outdoordecke muss zwei Dinge können: zuverlässig trocken halten und gleichzeitig atmungsaktiv sein. Ab einer Wassersäule von 3.000 mm bist du bei leichtem Regen gut aufgestellt, ab 5.000 mm bist du auch bei Dauerregen auf der sicheren Seite. Genauso wichtig: die Atmungsaktivität, damit Feuchtigkeit von innen entweichen kann und dein Pferd nicht überhitzt.

Wohlfühltemperatur – eine gute Outdoordecke muss wechselhafte Temperaturen ausgleichen können.

Fazit: Dein Pferd im Blick behalten

Die perfekte Outdoordecke gibt es nicht pauschal. Sie hängt vom Wetter, von der Haltung und vor allem von deinem Pferd ab. Beobachte es aufmerksam, achte auf seine Signale – und wähle die Decke, die wirklich zu ihm passt. Dann ist dein Pferd bestens geschützt und kann die kalte Jahreszeit entspannt genießen.

 

Christine

Über Christine

Erfahrung/Motivation: Nach einer sehr langen Reitpause begann ich im April 2012 wieder zu reiten. Eine schöne Schwarzwälder Fuchs Stute namens Jeany freute sich genauso wie ich über unsere langen und erholsamen Ausritte durch den Wald. Das Besondere an unserer Verbindung ist und bleibt, dass Jeany es schaffte, mich sehr schnell wieder komplett für Pferde zu begeistern. Zwar gelingt es mir momentan aus beruflichen und familiären Gründen nur ein bis zweimal in der Woche bei den Vierbeinern, die mir so viel geben, zu sein, den Stall zu machen und zu reiten. Aber diese Auszeiten müssen sein! Jeanys Stallgenossen sind wunderschöne Tersker, von denen ich momentan Nadja reiten darf. Wir sind ein relativ neues Team und gewöhnen uns noch im Dressurviereck und im Gelände aneinander – allerdings mit allerbesten Fortschritten!

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