Mit dem Pferd über die Alpen

Mit dem Pferd über die Alpen von Füssen nach Italien? Dieses Sommerabenteuer unternahm Abenteuerer und Fotograf Florian Wagner (Abenteuer Deutschland) zusammen mit der langjährigen Pferde-Partnerin Barbara Ochotta (Reiten-Grenzen-Erfahren), der 16-jährigen Maya Thees aus Hamburg sowie 16 weiteren Reiterinnen und Reitern. Die Reitergruppe schaffte es mit ihren Pferden von Füssen aus in 6 Tagen zum Timmelsjoch.

Glückwunsch zum geglückten Abenteuer: Mit dem Pferd über die Alpen! Was ist euer wichtigstes Learning aus dem Alpenritt?

Konzentriere dich immer auf den Weg, den du gehen willst. Richte deinen Fokus nicht auf das, wovor du Angst hast oder wo du nicht hingehen willst. Dein Pferd spürt das. Konzentriere deinen Blick auf den Teil des Wegs, den du gehen willst.

Konzentriere dich immer auf den Weg, den du gehen willst.

Welche besonderen Herausforderungen mussten bestritten werden?

Bei einem Ritt wie diesem mussten die Pferde steile, felsige Abschnitte erklimmen, den manchmal nicht unerheblichen Straßenverkehr sicher ertragen, Güterzüge dulden, die von hinten lautstark heranrasten und wackelige Brücken über reißende Gebirgsflüsse überqueren. Alles in allem also sicherlich eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für Pferd und Reiter. Außerdem hatten wir Reiter dabei, die keinerlei Erfahrung hatten, was so eine Tour anbetrifft.

Viele Autos, Güterzüge, wackelige Brücken – den Pferden und ihren Reitern standen viele, nicht zu unterschätzende Aufgaben bevor.

Maya zum Beispiel reitet zwar seit ihrem 5. Lebensjahr nahezu täglich und hat auch ein eigenes Pferd. Allerdings reitet sie sonst eher auf dem Platz als im Gelände. Und wenn sie mal den Platz verlässt, dann dauern diese Ritte keine Tage, sondern eher Stunden. Sie ist es auch gewöhnt, auf festen Wegen zu reiten und nicht auf steilen Schmugglerpfaden, wo ein Fehltritt Folgen haben könnte.

War der Ritt denn dann überhaupt sicher gerade in Bezug auf Mayas fehlende Erfahrung?

Die mangelnde Erfahrung bei ihr glich die Wahl des Pferdes aus. In ihrem Fall entschied ich mich für ein absolutes Verlass-Pferd, das ich ihr für den Ritt anvertraute. Sie ritt auf diesen sechs Etappen die Paint Stute Soloma, auf der ich Deutschland und Irland durchquert hatte.

Die 16-jährige Maya bestritt die Route mit einem absoluten Verlass-Pferd, der Paint Stute Soloma.

Was ist bei so einem Ritt insbesondere in kritischen Situationen wichtig?

Wichtig ist, dass du in den kritischen Situationen voll auf dein Pferd vertrauen kannst, Atmung, Beine und Oberkörperspannung im Griff hast, weil dein Pferd sehr genau spürt, ob du angespannt bist. Kurze, schnelle Atmung, das Klammern der Beine am Pferd, ein versteifter Oberkörper – das alles nimmt ein Pferd sehr genau wahr. Es ist auch von Bedeutung, dass du dir sicher bist, dass ihr das gemeinsam packen werdet.

Absolutes gegenseitiges Vertrauen ist eine wichtige Voraussetzung, wenn du eine solche Tour mit deinem Pferd bewältigen möchtest.

Gab es eine wichtige Erkenntnis nach dem Ritt?

Ich und die anderen Reiter sind beeindruckt davon, was für schwierige Passagen alle beteiligten Pferde meistern konnten, wie trittsicher sie auch in sehr steilem Gelände waren und wie schnell die Herde zueinander gefunden hat. Die langen Stunden im Sattel – bis zu 6 Stunden pro Tag – haben den meisten weniger ausgemacht als gedacht. Wir sind überglücklich dieses Abenteuer erlebt und die Pferde dabei gesund über die Berge geführt zu haben.

Was waren die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände?

Vorderzeug, Gamaschen , leichter, bequemer Sattel für Pferd und Reiter wie unser Beispiel Stübben Scout, Fliegendecke , ein Regenmantel, Fliegenmaske, leichte, bequeme Funktionskleidung, die keine Falten bildet, Regendecke, Abschwitzdecke sowie Eisen mit Leder oder Kunststoffeinlagen und Eisenstiften.

Gut geschützt vor Fliegen konnten sich die Pferde perfekt von den Anstrengungen des Tages erholen. Florian Wagner setzte auf die HORSEWARE Fliegendecke AMIGO Bug Rug und machte sehr gute Erfahrungen mit ihr.

Wann ist der optimale Zeitpunkt für so eine Tour?

Definitiv im August, da aufgrund der Höhe von 2448 m, die erreicht wird, in den anderen Monaten mit Schnee zu rechnen ist.

Maya träumt noch immer viel und oft von diesem unbeschreiblichen Abenteuer – mit dem Pferd über die Alpen!
Christine

Über Christine

Erfahrung/Motivation: Nach einer sehr langen Reitpause begann ich im April 2012 wieder zu reiten. Eine schöne Schwarzwälder Fuchs Stute namens Jeany freute sich genauso wie ich über unsere langen und erholsamen Ausritte durch den Wald. Das Besondere an unserer Verbindung ist und bleibt, dass Jeany es schaffte, mich sehr schnell wieder komplett für Pferde zu begeistern. Zwar gelingt es mir momentan aus beruflichen und familiären Gründen nur ein bis zweimal in der Woche bei den Vierbeinern, die mir so viel geben, zu sein, den Stall zu machen und zu reiten. Aber diese Auszeiten müssen sein! Jeanys Stallgenossen sind wunderschöne Tersker, von denen ich momentan Nadja reiten darf. Wir sind ein relativ neues Team und gewöhnen uns noch im Dressurviereck und im Gelände aneinander – allerdings mit allerbesten Fortschritten!

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