Nicht nur ältere Pferde haben mit Arthrose zu kämpfen, sondern es kann auch junge Tiere treffen. Gerade wenn es früh dunkel wird und es den ganzen Tag kalt ist, neigen einige Pferde zu Problemen. Diese gilt es, früh zu erkennen. Bei manchen ist es nur eine Steifheit, die nach einer langen Aufwärmzeit verschwindet, andere Pferde gehen lahm. Wenn der Tierarzt kommt und die Diagnose Arthrose stellt, sind viele Pferdebesitzer erstmal verunsichert. „Grundsätzlich können die Tiere mit dieser Diagnose Arthrose noch lange leben. Dennoch gibt es Dinge zu beachten, um das Leben des Pferdes so angenehm wie möglich zu gestalten“, sagt Lena, unsere Produktmanagerin Futtermittel. Ihre Tipps verrät sie euch in diesem Blogbeitrag.
„Eine Heilung für Arthrose beim Pferd gibt es zwar nicht, da es sich hierbei um eine degenerative Gelenkserkrankung handelt, aber du kannst einige unterstützende Dinge tun. Arthrose ist eine nicht-entzündliche und chronische Erkrankung von Gelenken. Oft wird es auch als Gelenkverschleiß bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine nicht-entzündliche Abnutzungserscheinung. Häufig tritt die Krankheit erst bei alten Pferden auf, es kann aber auch die jüngere Generation treffen. Hier ist eine zu intensive oder falsche Beanspruchung die Ursache für den frühen Eintritt der Gelenksabnutzung. Weitere Ursachen neben den altersbedingten Verschleißerscheinungen und Fehlbelastungen sind Fehlstellungen, Übergewicht und Verletzungen wie Schlagverletzungen, Unfälle, aber auch genetische Veranlagung und Fütterungsfehler, die dann zu einem Nährstoffmangel führen können.
In der kalten Jahreszeit häuft sich gerne das Auftreten der Lahmheit. Schmerzen treten vor allem nach Ruhepausen auf und bei feuchtkalter Witterung. Die Pferde stehen vermehrt und aufgrund der längeren Stehzeiten kann der Gelenkknorpel nicht richtig versorgt werden, es kann zu Schäden kommen. Wenn sich der Knorpel mehr abbaut, als er sich aufbaut, beginnt die Arthrose. Die Krankheit entwickelt sich schleichend und ist bis zum ersten schmerzhaften Auftreten oftmals schon einige Zeit unbemerkt vorangeschritten. Erste Zeichen können Steifheit sein und der Reiter hat das Gefühl, sein Pferd braucht eine sehr lange Aufwärmphase. Zudem kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen, die zum Beispiel beim Aufhalten beim Hufschmied oder beim Aufstehen bemerkt werden. Bei manchen Pferden treten geschwollene Gelenke auf, andere Pferde haben Gallen, also flüssigkeitsgefüllte Beulen an den Beinen.
Was kann bei Arthrose beim Pferd helfen?
Vorbeugende Maßnahmen gibt es gegen Arthrose nicht, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Die Vermeidung von Übergewicht sowie korrektes Training und Haltung ist hingegen immer hilfreich und ratsam. Neben einer korrekten Hufbearbeitung können auch osteopathische Behandlungen auch einen guten Beitrag auf die richtige Stellung nehmen. Die korrekte Fütterung und Versorgung mit allen wichtigen Bausteinen, ohne eine Überversorgung zu erreichen, ist genauso entscheidend. Speziell im Training ist es nicht nur bei alten Pferden wichtig, dass den Gelenken und den Muskeln ausreichend Zeit zum Aufwärmen gegeben wird, 15 bis 20 Minuten sind hier als Minimum anzusehen. Bewegung ist für die Gelenke unumgänglich. Nur durch Bewegung werden die Gelenke mit den notwendigen Nährstoffen versorgt, die den Knorpel versorgen. Zu den notwendigen Nährstoffen für den Knorpel gehören Glycosaminglykane, zu denen Glycosamin, Chondroitin und Hyaluronsäure gezählt werden. Empfehlenswert sind uneingeschränkte Möglichkeiten der Bewegung. Im Verlauf einer Arthrose kann es auch zu Entzündungen kommen, wenn beispielsweise der Knorpel bereits soweit abgenutzt ist, dass die Knochen reiben. Das Training sollte angepasst werden, die Aufwärmzeiten sind unbedingt einzuhalten. Neben der regelmäßigen Bewegung sollte darauf geachtet werden, dass die Pferde nicht überlastet werden. Und nicht vergessen: Gerade an nasskalten Tagen können die Symptome stärker sein.
Wurde die Diagnose gestellt, ist eine Heilung leider nicht möglich. Deshalb sollte ab diesem Zeitpunkt versucht werden, das Fortschreiten der Abnutzung zu verlangsamen sowie bei Bedarf Schmerzlinderung. So sollte zum Beispiel durch die Fütterung die Nährstoffversorgung sichergestellt sein.
Wie füttere ich mein Arthrose-Pferd?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das „Arthrose-Pferd“ durch die Fütterung zu unterstützen. Zur Vermeidung des Knorpelabbaus können folgende Bausteine für das Bindegewebe und die Gelenkschmiere gefüttert werden: Glukosamin und Chondroitin. Neben der Verhinderung des weiteren Abbaus kann hiermit auch die Regeneration der noch verfügbaren Zellen unterstützt werden.
Gerne wird die neuseeländische Grünlippmuschel (Perna canaliculus) im Zusammenhang mit Arthrose genannt. Diese Muschel, die zu den Miesmuscheln zählt, enthält Glykosaminoglykanen, die sich positiv auf den Knorpel und die Synovia (Gelenkschmiere) auswirken können. Diese Inhaltsstoffe haben eine Ähnlichkeit zum Knorpel und Bindegewebe. Zu den Glykosaminoglykanen gehört das Glucosamin, welches im Knorpel und in der Gelenkschmiere vorkommt. Ebenfalls bekannt ist das Chondroitin, welches eine Verkettung von Glucosaminen darstellt. Eine Fütterung kann also einem Abbau entgegenwirken. Besonders gut geeignet ist die Zufütterung, wenn die Probleme durch eine mangelnde Nährstoffversorgung entstanden sind. Zudem sind Omega-3-Fettsäuren sowie Antioxidantien enthalten und beim Menschen konnte eine schmerzlindernde Wirkung nachgewiesen werden.
In unserem Sortiment haben wir reines Muschelpulver , welches die Gelenkgesundheit unterstützen kann. Am Anfang ist es bei manchen Pferden sinnvoll, die Dosierung langsam zu steigern, um sie allmählich an den Geschmack zu gewöhnen. In Loesdaus Pferdefit Gelenkfit wird die positive Wirkung des Muschelpulvers mit Ackerschachtelhalm und Teufelskralle kombiniert. Teufelskralle und Ackerschachtelhalm können sich ebenfalls positiv auf die Gelenke auswirken. Die Teufelskralle kann leicht schmerzlindernd wirken und hat zudem eine entzündungshemmende Wirkung. Ein weiteres Produkt ist Loesdaus Pferdefit Arthro-Ingwer, neben der Grünlippmuschel und dem Ackerschachtelhalm ist hier noch Ingwer sowie Weidenrinde enthalten.
Einer großen Beliebtheit erfreut sich das MSM . Methylsulfonylmethan ist eine natürliche organische Schwefelquelle, die gerne bei Problemen des Bewegungsapparates eingesetzt wird. Das Pulver kann sich zudem auf die Huf-und Fellqualität positiv auswirken. Wer es lieber flüssig mag, der kann das Gelenk-Aktiv füttern. MSM, Chondroitinsulfat und Glucosamin ergänzen sich hier perfekt.
Wer gerne Kräuter füttert, findet neben Ingwer und Teufelskralle , die auch in den bereits genannten Produkten angewendet werden, auch weitere sinnvolle Kräuter. Viele Pferde müssen sich langsam an den Geschmack von Ingwer gewöhnen, grundsätzlich ist er für seine entzündungshemmende und durchblutungsanregende Wirkung bekannt. Teufelskralle wirkt ebenfalls entzündungshemmend sowie abschwellend. Die enthaltenen Bitterstoffe wirken zudem auf den Verdauungsapparat.
Wichtig ist, dass die Kräuter nicht dauerhaft eingesetzt werden sollten. Die sekundären Wirkstoffe gewisser Pflanzen können schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken und sind dadurch geeignet für Pferde mit Arthrose. Gerne werden hier Weidenrinde und Mädesüß gefüttert.
Wichtig bei der Fütterung ist die Beachtung der aktuellen ADMR der FN, wenn die Tiere noch im Sport eingesetzt werden. Zudem sollte auf keinen Fall auf die Meinung eines Tierarztes verzichtet werden.“
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Auf der Basis einer dem Problem angepassten, vor allem spurenelementhaltigen Mineralisierung und entsprechender Vitalstoffgaben sollte das betroffene Pferd eine regelmäßige aber nicht überlastende Bewegung erfahren.
Eine Reitstunde sollte mit einer mindestens 15-minütigen Aufwärmphase beginnen. Der gute Hufbearbeiter sollte in der Lage sein dem Pferd Erleichterung zu verschaffen. Die Betreuung durch einen Manualtherapeuten ist obligat.
Mit hochwertiger Ernährung und vielen kleinen Maßnahmen, Geduld und Kontinuität kann man auch ein Pferd mit Arthrose noch lange vital und gesund erhalten.