Um ihrer Fjordstute Hjella seitwärtsweisende Hilfen sanft beizubringen, nutzte Lea aus dem Loesdau Team circa ein halbes Jahr eine Schenkeltrense, die auch Knebeltrense genannt wird. Sie hat ihre Erfahrungen für euch hier zusammengefasst:
„Im Laufe der Ausbildung eines jungen Pferdes zum Reitpferd wird der Ausbilder vor viele Aufgaben, Fragen und Herausforderungen gestellt. Jedes Pferd lernt, wie auch wir Menschen, unterschiedlich und hat eine andere Auffassungsgabe. Um dem jungen Pferd die wichtigsten Grundlagen als Reitpferd zu ‚erklären‘, gibt es unendlich viele verschiedene Herangehensweisen, Reitweisen und Systeme. Von Klassisch über Western bis hin zu Naturalhorsemanship sind die Ausbildungswege unterschiedlich und vielseitig. Dennoch gibt es Schnittmengen, Verbindungen und durch das Verhalten des Pferdes bedingte Gemeinsamkeiten aller Ausbildungsarten. Wichtig zu wissen ist, dass es nicht ein System für jedes Pferd gibt.
Bei der Ausbildung meiner Fjordstute Hjella orientiere ich mich an der klassischen englischen Reitweise, wie sie auch von der FN vertreten wird, baue aber auch Elemente aus anderen Bereichen ein, sobald ich es für dieses, spezielle, Pferd für sinnvoll und hilfreich erachte. Schon zu Beginn der Ausbildung stellte ich fest, dass Hjella wahnsinnig schnell lernt, aber auch den berühmt-berüchtigten Pony-Kopf mitbringt. Umso wichtiger ist es die Ausbildung ruhig, konsequent, und abwechslungsreich zu gestalten und sie beim Lernen so gut wie möglich zu unterstützen.
Als eine Schwierigkeit erwiesen sich zu Beginn die seitwärtsweisenden Hilfen, Stellung und Biegung. Deshalb habe ich nach der Gewöhnungsphase mit einer normalen einfach gebrochenen Wassertrense eine Schenkel- bzw. Knebeltrense für sie gewählt. Da Hjella das Gebiss an sich schnell akzeptiert hatte und eine schöne Maultätigkeit zeigte, sah ich keine Schwierigkeit das Gebiss zu wechseln. Ich habe mich für eine doppelt gebrochene Schenkeltrense aus Edelstahl entschieden.
Schenkeltrensen auch Knebeltrensen genannt
Schenkeltrensen auch Knebeltrensen haben an den Gebissringen beidseitig so genannte Knebel bzw. Schenkel mit einer Länge von ca. 12 bis 18 cm. Auf den ersten Blick sieht das Gebiss sehr wuchtig aus, beinahe martialisch und man hat das Gefühl, es ist sehr viel Metall am Pferd – erst recht am kurzen Pony-Kopf. Mittlerweile gibt es aber auch Schenkeltrensen bzw. Knebeltrensen speziell für Kleinpferde und Ponys mit kürzeren Schenkeln.
Eine zusätzliche Unterstützung und Optimierung der Lage des Gebisses bieten die an Lederösen an den Backenstücken fixierten Schenkel bzw. Knebel. Diese Stegbefestigung ist allerdings nicht in Dressur- und Reitpferdeprüfungen zugelassen. Durch die Stegbefestigung mit Lederschlaufen kann sich auch eine leichte Hebelwirkung einstellen.
Vorteile der Schenkel- bzw. Knebeltrense
Der Vorteil der Schenkel- bzw. Knebeltrense wird in den Lehrbüchern wie folgt beschrieben:
- Der seitliche Schenkel/Knebel verhindert ein Durchziehen des Gebisses durchs Pferdemaul, wenn die Zügelhilfe einseitig erfolgt (weshalb dieses Gebiss auch gerne verwendet wird, wenn kein Reithalfter genutzt wird)
- Gleichzeitig wird auch auf der Gegenseite Druck durch die Schenkel auf den Pferdekopf ausgeübt, dieser veranlasst das Pferd dazu dem Druck zu weichen und so in die gewünschte Richtung zu wenden
Dieser Hinweis war entscheidend für mich. Kann die Schenkeltrense sanft zum Verständnis des Pferdes der seitwärts weisenden Hilfe beitragen? Das Pferd weicht Druck aus, diese Erkenntnis nutzen wir nicht nur beim Reiten, sondern auch im täglichen Umgang. Wer Pferde in der Herde auf der Weide beobachtet, kann das sehr schön erkennen. Insofern klingt die Wirkweise der Schenkel- bzw. Knebeltrense logisch.
Bereits die erste Reiteinheit mit der Knebeltrense brachte eine wesentlich bessere Verständigung zwischen Hjella und mir. Ich hatte schon nach wenigen Trainingseinheiten das Gefühl, sie hatte nun verstanden, was ich von ihr wollte und folgte kleinen Hilfen willig und motiviert.
Zwischenzeitlich bin ich auf eine D-Ringtrense umgestiegen, diese bietet Hjella noch ein wenig seitliche Unterstützung, welche nun ausreichend ist.
Meine Erfahrung mit der Schenkel- bzw. Knebeltrense war durchweg positiv und mein Pferd hat sich damit bestens entwickelt.
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Vielen Dank, dass Sie dies über die Gesundheitstipps für Pferde geteilt haben. Ich habe viel aus diesem Artikel gelernt. Ich hoffe, Sie werden mehr Inhalte zum Thema Pferdegesundheit veröffentlichen. Übrigens, ich möchte meine Erfahrungen mit der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln für Pferde aus Frankreich (echtes Haarlem-Öl) teilen. Ihre Produkte sind sehr effektiv und gut für die Gesundheit des Pferdes. Sie können es auch versuchen. Vielen Dank!
Lieber Vince,
es freut uns, dass dir unser Blogbeitrag gut gefallen hat.
Viele Grüße
Dein Loesdau Team