Must-haves beim Springreiten Teil 2

Das richtige Equipment beim Springreiten ist für mich das A und O: Im ersten Teil Must-haves beim Springreiten testete ich deshalb für dich einige Produkte rund um den Springsattel. Im zweiten Teil stelle ich dir drei unterschiedliche Reithalfter vor, die beim Springreiten eingesetzt werden können.

Englisch kombiniertes Reithalfter

Das englische Reithalfter ist das meist verbreitete Reithalfter. Es besteht aus einem einfachen Nasenriemen, der zwei Finger breit unter dem Jochbein liegt. Sobald die Zügel aufgenommen oder angezogen werden, verteilt sich der Druck vom Pferdemaul auf den Nasenrücken und das Unterkiefer.

Bei dem Trensenzaum Bergen von Loesdau kann der Sperrriemen individuell angebracht oder abgenommen werden.

Eine Sonderform des englischen Reithalfters ist das englisch kombinierte Reithalfter, das ich auch mit Avanti getestet habe. Das kombinierte Reithalfter verfügt über einen zusätzlichen Sperrriemen. Mit diesem Riemen wird der Druck nicht nur auf den Nasenrücken und den Unterkiefer verteilt, sondern auch auf die Kinngrube. Zudem sorgt der Sperrriemen für eine ruhige Lage der Trense im Pferdemaul. Der Sperrriemen sollte mit Bedacht und mit einer korrekten Verschnallung (nicht zu eng, aber auch nicht zu locker) angelegt werden.

Beim Testen des englisch kombinierten Reithalfters habe ich gemerkt, dass Avanti, durch die ruhige Lage der Trense im Pferdemaul sehr zufrieden wirkt. Im Parcours mache ich mit dem kombinierten Reithalfter gute Erfahrungen. Ich habe eine sehr gute Kontrolle und Avanti reagiert auf feinste Paraden oder Hilfengebungen.

Generell ist das Reithalfter mit Sperrriemen gut für das Springreiten geeignet. Pferde, die von Natur aus ein unruhiges Maul haben, werden durch die leichte Begrenzung unterstützt. Wenn ein Sperrriemen korrekt verschnallt wird, ist eine gute Atmungsfreiheit gegeben. Dadurch, dass die Druckverteilung über die drei Riemen verteilt wird, wirkt das Reithalfter beim Springen auf keinen Fall zu “scharf”. Mein Lieblingsprodukt: Der Trensenzaum Bergen von Loesdau, Hier kann ich den Sperrriemen individuell anbringen oder abnehmen.

Hannoversches Reithalfter

Als zweites Reithalfter habe ich das hannoversche Reithalfter getestet. Das Reithalfter besteht aus einem Nasen- und Kinnriemen. Die Besonderheit hier ist, dass der Nasenriemen etwa vier Finger breit oberhalb der Nüstern angebracht wird. Beim Reiten mit einem hannoverschen Reithalfter wird der Druck vom Pferdemaul auf das Nasenbein und die Kinngrube verteilt.

Das hannoversche Reithalfter ist tendenziell etwas schärfer als das englische und sollte mit Bedacht und nur bei einer feinen Reitweise eingesetzt werden.

Ähnlich wie beim Sperrriemen unterstützt der Kinnriemen Avanti dabei, dass die Trense ruhiger in seinem Maul liegt. Durch die schmalere Ausführung und die tiefere Lage des Nasenriemens, wirkt das Reithalfter aber tendenziell etwas “schärfer” als z.B. das englisch kombinierte Reithalfter. Das hannoversche Reithalfter sollte daher mit Bedacht und nur bei einer feinen Reitweise eingesetzt werden.

Mein Pferd läuft in der Dressurarbeit sehr gut mit dem hannoverschen Reithalfter. Avanti reagiert direkt auf leichte Hilfengebungen, hat deutlich ruhigere Maulbewegungen und ist sehr zufrieden damit. Da Avanti generell aber sehr fein und weich im Maul ist, ist für ihn das hannoversche Reithalfter im Parcours nicht optimal geeignet, da es für ihn zu “scharf” ist und durch die tiefere Lage des Nasenriemens die Atmung etwas beeinträchtigt wird. Getestet habe ich den Trensenzaum Linz.

Mexikanisches Reithalfter

Das dritte und letzte Reithalfter der Testreihe Must-haves beim Springreiten, ist das mexikanische Reithalfter, in meinem Fall der Trensenzaum Miami von Cheval de Luxe. Das Reithalfter besteht aus einem Nasenkreuz, von dem aus Riemen oberhalb des Jochbeins und in der Kinngrube verschnallt werden.

Das typische Nasenkreuz des mexikanischen Reithalfters. Um Druckstellen zu vermeiden ist das Mittelstück mit Plüsch unterlegt.
Besonders positiv: das mexikanische Reithalfter bietet maximale Atmungsfreiheit.

Dieses Reithalfter bietet dem Pferd die meiste Atmungsfreiheit, was sich beim Springreiten und auch bei größeren Anstrengungen anbietet. Die Einwirkung wird ähnlich wie beim englisch kombinierten Reithalfter von den Laden auf Kinngrube, Unterkiefer und Nasenrücken übertragen. Da das Reithalfter im oberen Bereich nicht wie üblich gerade vom Nasenrücken zum Unterkiefer verläuft, wirkt es zudem bei Zug auf das Genick ein.

Wie bei allen Reithalftern muss darauf geachtet werden, dass das mexikanische Reithalfter nicht zu fest verschnallt wird. Da die oberen Riemen vom Nasenkreuz aus über das Jochbein verlaufen, ist hier besondere Vorsicht geboten, damit keine Druckstellen entstehen.

Im Parcours habe ich mit diesem Reithalfter ein ähnlich gutes Gefühl wie mit dem englisch kombinierten Reithalfter. Avanti reagiert sehr gut auf die kleinsten Hilfengebungen. Durch den Kinnriemen liegt die Trense sehr ruhig im Maul. Was mir besonders positiv bei diesem Reithalfter auffällt, ist die Atmungsfreiheit.

Außerdem habe ich mich bei dem mexikanischen Reithalfter mal wieder in die kleinen Details verliebt ? Der Schriftzug passt perfekt zum Schriftzug auf dem Vorderzeug, das ich euch im ersten Teil vorgestellt habe. ?

 

 

 

 

Mein Fazit: Für mein Pferd und mich ist das englisch kombinierte Reithalfter die perfekte Wahl im Parcours und unter den Must-haves beim Springreiten mein Favorit. Da Avanti ein doch etwas größeres Sensibelchen ist, ist die Druckverteilung des englisch kombiniertem Reithalfter perfekt für ihn geeignet. Der Sperrriemen unterstützt ihn deutlich im Maul, und ich komme mit sehr feinen Hilfen und Paraden direkt bei ihm durch.

Aber jedes Pferd ist individuell und reagiert anders auf die unterschiedlichen Reithalfter. Falls du dir also unsicher bist, welches Reithalfter das Geeignetste für dein Pferd ist, empfehle ich dir, unbedingt deinen Trainer oder eine Person mit genügend Fachwissen zu fragen. ?

Ann-Kathrin
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Über Ann-Kathrin

Tiere - meine große Leidenschaft! Ich glaube das Tierfieber hat mich bereits bei meiner Geburt gepackt. Schon als kleines Kind wünschte ich mir ein Haustier – egal, ob Hund, Katze, Kaninchen oder Pferd. Schon mit neun Jahren zog es mich in den Pferdestall. Von diesem Zeitpunkt an war klar, dass mich die Pferde mein Leben lang begleiten werden. Vor drei Jahren war es dann endlich so weit. Mein Lebenstraum ging in Erfüllung und mein erstes eigenes Pferd zog bei mir ein. Mein Traumpferd Avanti - ein wunderschöner Hannoveraner Schimmel-Wallach. Aber auch wir hatten mit anfänglichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Avanti ist ein sehr sensibles und skeptisches Pferd und von Vertrauen fehlte zu Beginn jede Spur. Die tägliche Arbeit mit ihm war der Schlüssel zum Erfolg und Avanti zeigte mir, was Durchhaltevermögen und Zusammenwachsen bedeutet. Heute sind wir ein eingespieltes Team und können uns blind vertrauen. Gemeinsam sind wir sehr vielseitig in der Dressur und im Springen unterwegs. Neben den beiden Disziplinen schlägt unser Herz für das Gelände und stundenlange Ausritte. Vor 1,5 Jahren ging mein zweiter großer Traum in Erfüllung, denn es zog ein kleiner Jack Russell Terrier namens Cooper bei mir ein. Cooper gehört fest zum Team. Er begleitet uns immer - egal ob im Stall, bei Ausritten oder auf Turnieren.

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