Kennt ihr das Problem, wenn die Schabracke rutscht? Irgendwie verursacht das ein komisches Gefühl im Sattel. Bei mir war das eine ganze Zeit lang so. Irgendwie hat es nicht zu 100 % gepasst. Glücklicherweise hatte ich dann irgendwann die richtige Unterstützung und mein Sattel wurde exakt auf Fritzis Rücken angepasst. Das gute Gefühl war beim Reiten von einem Tag auf den anderen wieder da.
Ein paar Monate später dann wieder das Problem: Die Schabracke rutscht nach hinten und mein Pad verschwindet irgendwie auch fast ganz unter dem Sattel. Also nochmal den Sattel überprüfen. Aber es zeigte sich, dass der Sattel noch sehr gut passte und sowohl die Kammerweite, als auch der Schwerpunkt gut angepasst sind.
Woran könnte es liegen, wenn die Schabracke rutscht?
Ich möchte euch auf meine Suche nach einer Lösung mitnehmen und teste unterschiedliche Unterlagen, die die Passform und die Lage des Sattels positiv unterstützen können. Vielleicht könnt ihr den ein oder anderen Tipp selbst anwenden? Das wäre doch klasse! ?
Was super funktionierte, wenn die Schabracke rutscht
Werfen wir erst einmal einen Blick zurück. Über mehrere Jahre benutzte ich das KENTUCKY Lammfell-Sattelpad Anatomic und war sehr zufrieden. Das Pad lag immer super und hat eine tolle stoßdämpfende Wirkung. Ich kann es absolut empfehlen, obwohl ich jetzt einen neuen Favoriten finden muss.
Schabracke rutscht…gibt’s eine Lösung, ohne neue Sattelunterlage?
Als erstes probierte ich, eine Lösung zu finden, ohne etwas Neues kaufen zu müssen. Die meisten Pads sind ja bekanntlich nicht ganz günstig. Ich habe einfach mal das Pad unter meinem Sattel weggelassen. Mein Gedanke war, dass das Kentucky Pad vielleicht inzwischen zu dick ist, da Fritzi nach der Sattelanpassung deutlich Muskulatur aufgebaut hatte. Das half zwar gegen das komplette Verschwinden der Schabracke. Allerdings hatte ich jetzt das Gefühl, dass der “Druck” auf den Rücken zu groß wird, wenn ich mich richtig in den Sattel setze.
Also musste ein anderes Pad her. Ich dachte direkt an ein Gelpad, da ich hier den größten Antirutsch Effekt erwartete. Und außerdem hatte ich ja bereits ein Pad mit Memory-Schaum, mit dem ich super happy war, das aber wohl aus irgendeinem Grund aktuell nicht die richtige Wahl zu sein schien. Da ich viele kenne, die mit einer Lammfellschabracke reiten, dachte ich mir, dass auch das eine Lösung sein könnte.
Welches Sattelpad, wenn die Schabracke rutscht?
Die folgenden Pads fielen in meine engere Auswahl und ich bin mit ihnen geritten. Das hier ist meine persönliche Einschätzung:
Das Pad hat mir gut gefallen. Es hat zum einen Gel-Applikationen gegen das Rutschen und durch den Memory-Schaum ist es vergleichbar zu meinem bisherigen Pad. Ich hatte die Hoffnung, dass durch das Gel das Problem einfach gelöst wird. Leider war dieses Pad eine Spur zu dick und ich habe mich beim Reiten nicht so “tief” im Pferd sitzend gefühlt. Trotzdem glaube ich, dass dieses Pad für die Zeit des Muskelaufbaus optimal geeignet gewesen wäre.
Dieses Pad war eine Empfehlung unserer Produktmanagerin für Sattelunterlagen. Ein super dünnes und leichtes Pad, das zu seiner stoßdämpfenden Eigenschaft auch noch für eine gute Belüftung sorgt. Dieses Pad erfüllte meine Anforderungen und lag auch sehr gut unter dem Sattel. Es rutschte auch nichts weg. Aber irgendwie hatte ich noch nicht das Gefühl, die gewünschten 100 % eines absolut guten Reitgefühls erreicht zu haben. Auch wenn ich eigentlich keine negativen Aspekte an dem Pad finden konnte.
Dieses Pad hatte mir eine Stallkollegin bereits einmal ausgeliehen. Damals konnte ich aber keine positive Veränderung zu meinem Kentucky Pad bemerken. Ich dachte aber, dass es unter den neuen Umständen auch eine 2. Chance verdient hat. Auch dieses Pad unterstützt die Belüftung des Pferderückens und hat eine stoßdämpfende Wirkung. Das Material ist allerdings noch etwas klebriger und flexibler als das, des Piuma Pads. Ich hatte das Gefühl, dass es noch besser haftet und durch das flexiblere Gel noch etwas stoßabsorbierender ist. Das machte für mich den entscheidenden Unterschied. Dieses Pad war bis zu dem Zeitpunkt mein Favorit.
Dieses Pad hat mich ebenfalls überzeugt. Es bringt eigentlich die gleichen Eigenschaften mit, wie das davor, nur dass es keinen Fellrand hat. Das ist aber eher eine optische Frage, denn der Fellrand kann nur dann eine fellschonende Wirkung haben, wenn das Pad direkt auf dem Pferderücken liegt und so das Scheuern der Schabracke verhindert. Da ich die Pads über der Schabracke nutze; hat es also keine Auswirkung.
Eine Lammfell-Schabracke wollte ich schon ewig mal ausprobieren. Vor allem für den Winter, da das Winterfell bei Fritzi sehr empfindlich ist und schnell abbricht. Aber nicht nur in diesem Zusammenhang hat die Schabracke sehr gut abgeschnitten. Allein der anatomische Schnitt und die etwas anderen Möglichkeiten den Sattel an der Schabracke zu fixieren, sind super. Die Schabracke wird nicht, wie bei meinen anderen, mit einer Schlaufe an den Gurtstrupfen fest gemacht, sondern mit einem Druckknopf oben am Sattel. Das sorgt für einen sehr guten Halt. Zusätzlich kann ich die Gurtstrupfen entweder getrennt oder zusammen an der Schabracke befestigen. Ich habe mich für die getrennte Befestigung entschieden. Leider ist die Schabracke trotzdem minimal nach hinten gerutscht.
Auf den Rat unserer Produktmanagerin habe ich noch die 3Spine Technologie ausprobiert, die es für diese Schabracke gibt. Hier wird die Schabracke auch im hinteren Bereich des Sattels noch einmal fixiert. Einfach die stübben 3Spine Sattelkomponente zwischen den Kissen befestigen und den Klettverschluss an der Schabracke zur Befestigung nutzen. Diese Variante hat dann letzten Endes super funktioniert. Neben dem guten Halt unter dem Sattel, bietet diese Befestigung noch den Vorteil, dass ich den Druck auf die Wirbelsäule noch stärker reduzieren kann. Durch das zusätzliche Aufkammern im hinteren Bereich entsteht eine verbesserte Luftzirkulation.
Fazit – damit die Schabracke nicht mehr rutscht:
Ich habe gleich zwei Lösungen gefunden, die für Fritzi und mich perfekt funktionieren. Ich werde im Winter die Lammfell-Schabracke nutzen. So kann ich verhindern, dass das Fell in der Sattellage abbricht und Scheuerstellen entstehen. Im Sommer werde ich dann umsteigen auf meine normalen Schabracken mit dem Gelpad mit Fell. Vor allem, weil ich es einfach schick finde, aber auch, weil es den Sattel etwas besser einrahmt.
Hier noch einige allgemeine Gedanken zu diesem Thema:
Eine Sattelunterlage kann sich sehr positiv auf die Lage des Sattels und das Reitgefühl auswirken. Aber ein erfahrener Sattler, der deinen Sattel auf dein Pferd anpasst, kann damit nicht ersetzt werden. Der Austausch mit einem Sattler sollte also immer der erste Schritt sein, wenn ihr das Gefühl habt, dass der Sattel nicht optimal passt.
Warum ein Pad oder eine Lammfell- oder Memory Schaum Schabracke benutzt werden, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann der Druck, der auf die Rückenmuskulatur wirkt, mit einer passenden Unterlage besser verteilt und etwaige Druckpunkte ausgeglichen werden. Zum anderen können leichte Korrekturen der Sattellage erreicht oder Pferde mit empfindlichem Fell vor Scheuerstellen geschützt werden.
Ein weiterer Punkt, der mir sehr wichtig ist, ist, dass die Entscheidung über ein Pad oder eine andere Sattelunterlage immer eine sehr individuelle Sache ist. Ich reite Fritzi schon immer mit einem Pad. Das liegt vor allem an seiner nicht optimalen Oberline. So kann ich ihn unterstützen und den “Druck” im Rücken minimieren. Ich hoffe ich kann euch durch meinen Erfahrungsbericht eine Entscheidungshilfe geben, aber bedenkt, dass es sich hier nur um meine Erfahrungen handelt und nicht um eine generelle Anleitung ?
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Hallo 🙂
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich hätte noch eine Frage zu der Stübben Streamline Schabracke. Hast du die ganz ohne Pad verwendet? bzw. wäre es möglich diese mit Pad zu verwenden? Mir kommt die Schabracke irgendwie trotz des Lammfells dünner vor als wenn ich eine Schabracke mit einem Lammfell-Pad darüber verwenden würde.
Liebe Grüße Julia
Hey Julia,
ich habe noch ein dünnes Gelpad dazwischen. Ich denke, dass du ein Lammfell Pad zusätzlich verwenden kannst aber für mein Gefühl wird das dann vermutlich zu dick, vor allem am Widerrist. Vielleicht testest du dann eher noch ein Memory-Schaum-Pad das noch etwas dünner ist.
LG Janina