Handarbeit für mehr Abwechslung

Dass Handarbeit für mehr Abwechslung sorgt, ist zu jeder Jahreszeit großartig. Denn alles, was das Training für Pferd und Reiter nicht sein soll, ist eintönig. Ich habe für dich tolle Ideen, wie du durch Handarbeit mehr Abwechslung in den Alltag mit deinem Pferd bekommst. Ich kann dir garantieren, dass diese sehr effektiv wirkt und auch noch jede Menge Spaß machen wird. Warum das so ist? Das erfährst du alles in diesem Blogbeitrag anhand meiner Erfahrungen und einem exklusiven Interview mit der Handarbeits-Meisterin sowie Pferdeausbilderin Kathrin Roida.

Hast du Lust auf mehr Abwechslung für dich und dein Pferd, gerade auch im Winter? Dann versucht es doch mal mit Handarbeit!

Auf ihrem Hofgut Ludwigshöhe in der Nähe von München bildet Kathrin Roida seit über 20 Jahren Pferde und Reiter aus. Auf eine nachhaltige Ausbildung legt sie sehr großen Wert. Kathrin Roida kann Turniererfolge in der Dressur bis Klasse S, im Springen bis Klasse M und in der Vielseitigkeit bis Klasse A vorweisen. Erfahre hier mehr über Kathrin Roida.

Auch ich lege schon immer sehr großen Wert auf viel Abwechslung im Alltag mit meinem Pferd Romy. Dabei ist mir wichtig, dass sie immer gut ausgelastet und gesundheitsfördernd trainiert wird. Demnach lasse ich mich gerne von anderen Pferdemenschen inspirieren und versuche uns in neuen Methoden und Trainingsansätzen.

So war es auch jetzt. Ich bin per Zufall auf Lehrvideos über die Handarbeit von Kathrin Roida gestoßen. Sofort wusste ich, dass ich das gerne ausprobieren möchte.

Zunächst beschreibe ich kurz die Handarbeit:

Es handelt sich um eine Art der Bodenarbeit, bei der der Mensch ohne auf dem Pferd zu sitzen mit diesem gymnastizierend arbeitet. Es handelt sich sozusagen um Dressur, ohne zu reiten. Hierbei läuft der Reiter auf Höhe der Schulter neben seinem Pferd. Die Dressurlektionen werden in diesem Fall ausschließlich mit Stimm- und Zügelhilfen sowie der Körpersprache erarbeitet. Demnach wird die Handarbeit in den Gangarten Schritt, Trab und Galopp praktiziert. Ich persönlich finde es toll, wie die Pferde so gymnastiziert und die Versammlungsfähigkeit gefördert werden kann. Außerdem ist es spannend, zu beobachten, wie die Pferde die Lektionen ausführen und sich ganz auf sich konzentrieren können, ohne den Reiter ausgleichen zu müssen. Und „last but not least“ – die Handarbeit hält auch mich fit! 😉

Romy arbeitet hoch konzentriert mit.

Nach den Lehrvideos von Kathrin Roida war ich von der Leichtigkeit so begeistert, dass ich die Handarbeit natürlich mit Romy direkt ausprobieren wollte. Da wir die Arbeit vom Boden bereits kannten, konnten wir relativ zügig mit der Praxis starten. Und siehe da, wir integrieren seither die Handarbeit einmal pro Woche in unseren Alltag. Abwechslung ist dadurch garantiert!

Gerne möchte ich dir jetzt verraten, was die Handarbeits-Meisterin Kathrin Roida über die Arbeit an der Hand in unserem exklusiven Interview zu sagen hat:

Wie sind Sie zur Handarbeit gekommen?

Kathrin Roida: Ich hatte ein Pferd mit massiven gesundheitlichen Problemen, genauer gesagt einem glatten Strahlbeindurchbruch. Der Züchter des Pferdes glaubte den Befund nicht und riet mir zur Handarbeit. Da ich nichts zu verlieren hatte, folgte ich seinem Rat und nach knapp 1.5 Jahren konnte ich alles dem Pferd am Boden Beigebrachte, mit in den Sattel übernehmen. Dieses Erfolgserlebnis war der Grundstein, und ich habe dann angefangen alle meine Pferde auch an der Hand zu arbeiten.

Was macht die Handarbeit Ihrer Meinung nach so besonders?

Es ist nicht nur ein gezielter Muskelaufbau möglich, sondern verbessert auch noch den respektvollen Umgang mit dem Pferd. 

Für welche Pferde-Mensch-Paare eignet sich die Handarbeit? Wem würden Sie die Handarbeit empfehlen?

Wenn man anderen Arbeitsweisen gegenüber aufgeschlossen ist, wird man schnell die Vorzüge der Handarbeit erkennen und ihre Auswirkungen auf Psyche und Körper der Pferde feststellen. Wer sein Pferd sinnvoll auch mal nicht aus dem Sattel arbeiten möchte, findet schnell an der Handarbeit gefallen.

Werden Vorkenntnisse benötigt? Sowohl beim Menschen als auch beim Pferd?

Es gibt Einsteigerkurse, bei denen keine Vorkenntnisse nötig sind. Wer jedoch meint mit ein paar Handarbeitseinheiten, ein perfekt piaffierendes Pferd zu bekommen, dem kann ich nur abraten.

Auf was sollte ich bei der Handarbeit gefasst sein? Könnten Herausforderungen entstehen, die zu bewältigen sind?

Gute Handarbeit ist nicht so einfach, wie es oftmals aussieht. Natürlich können Schwierigkeiten entstehen, es ist daher immer ratsam sich einen Trainer zu suchen, der mit Rat und Tat zur Seite steht.

Würden Sie sagen, dass die Handarbeit eine gute Vorbereitung der Lektionen im Sattel darstellt oder sollte das Pferd die Übungen bereits vom Sattel aus kennen?

Es geht beides und wirkt sich jeweils vorteilhaft aus.

Haben wir dein Interesse für die Handarbeit geweckt? Dann wünschen wir dir viel Spaß beim Lernen und Praktizieren.

Kleiner Tipp: In dem Buch „Gymnastizieren – an der Hand“ von Kathrin Roida bekommst du noch viele Einblicke in die Handarbeit, sowie Schritt-für-Schritt-Erklärungen und Beurteilungen der Lektionen durch eine Osteopathin. Viel Spaß beim Lesen!

 

Experten von Loesdau

Über Experten von Loesdau

Die meisten Loesdau Mitarbeiter sind entweder selbst Pferdebesitzer oder Reiter, zumindest aber Pferdeliebhaber. Sie reiten Dressur oder Western, sind Springreiter oder Züchter, Pferdefotograf oder -physiotherapeut, Trainer oder Reitlehrer. Sie sammeln ständig Eindrücke in allen Belangen rund um ihre Vierbeiner und bilden sich auf ihrem Spezialgebiet ständig fort. Außerdem machen die Kolleginnen und Kollegen permanent neue, interessante Erfahrungen, treffen wiederum Spezialisten und wissen in Sachen Pferd definitiv Bescheid. So ist jeder auf seinem Gebiet ein echter Experte und immer up-to-date. Aktuell bedeutendes Wissen erhalten sie in Seminaren, Kursen oder Lehrgängen.

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