Euch allen wollen wir ein gutes Neues Jahr 2016 wünschen. Zum Jahresstart möchten wir euch eine Geschichte ans Herz legen, die einerseits Mut macht, die schön ist und irgendwie beschwingt. Andererseits stimmt die Geschichte aber auch nachdenklich. Sie regt uns dazu an, achtsam zu schauen, wie es Tieren in unserer Nachbarschaft geht. Der glückliche Ausgang der Geschichte für eines der Pferde macht so viel Hoffnung und Freude, dass wir sie euch nicht länger vorenthalten möchten. An die Geschichte kamen wir, als wir euch im Advent vor einigen Jahren nach eurer schönsten Pferdegeschichte fragten. Viele tolle Geschichten erreichten uns – und eben auch diese von Conley und Friedericke von Bismarck. Sie schrieb:
„Conley wurde 2010 im Alter von fünf Jahren von mir aus der Insolvenz eines Gestütes in der Nähe von Giffhorn gekauft. Der Kauf erfolgte über den Insolvenzverwalter des Gestüts, der beauftragt war den ganzen Hof aufzulösen und die Tiere – soweit noch möglich – zu verkaufen. Leider konnten viele der dort lebenden Vierbeiner nur noch eingeschläfert werden. Sie waren zu abgemagert, zu verletzt und in einem zu schlechten Zustand, um überhaupt noch transportiert werden zu können. Der Rest wurde geschlachtet oder an diverse Pferdehändler verkauft – soweit das noch möglich war. Ich war total schockiert über so viel Elend, konnte meine Tränen nicht zurückhalten und wollte den Hof möglichst schnell verlassen.
Kurz zuvor hatte ich mein Pferd verkauft und wollte erst einmal ein wenig abwarten, bevor ich wieder ein neues kaufte. Aber dann sah ich diesen verhungerten kleinen Fuchs, über und über mit Hautpilz bedeckt – ein absolutes Trauerspiel. Aber der Blick! Ich konnte ihm nicht widerstehen und habe ihn schließlich mitgenommen.
Dieses Pferd kam bei uns in eine Box, normal eingestreut, mit Möhren in der Krippe. Nach einiger Zeit – ich konnte es kaum fassen – traute er sich an das angebotene Futter. In den darauf folgenden Monaten nach Behandlung all seiner Krankheiten und den ersten Kilos auf den Rippen, haben wir ihn dann daran gewöhnt am Halfter geführt und geputzt zu werden, an Trense und Longe zu gehen und irgendwann – ein halbes Jahr später – akzeptierte er auch den Sattel.
Heute – einige Jahre später, hat er sich komplett erholt. Er ist kaum noch schreckhaft in seiner neuen Umgebung. Meinem Conley geht es gut! Ich hoffe, ihn kommende Saison auf Dressurturnieren vorstellen zu können – es fehlt noch der Wechsel… Ansonsten steht er mit seinen Kumpeln auf dem Paddock, geht viel in die schöne Heidelandschaft ins Gelände und macht gern den einen oder anderen Sprung – er ist ein echter Allrounder geworden!“
Viele positive Gedanken und die Chance auf gute Taten in 2016 wünscht euch
euer Loesdau Team
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