Big Five Horse Safari bei Wait A Little

Eine Big Five Horse Safari zu Pferd ist ein echter Traum für viele Reiter. Zwar ist das Reisen im Moment für die meisten von uns in weite Ferne gerückt, aber die Sehnsucht danach ist präsenter denn je. Und Träumen geht ja glücklicherweise immer. Richtig Lust auf unglaubliche Reisemomente und auf eine Big Five Horse Safari bekam ich durch die Erzählungen und Bilder unseren Kooperationspartners, dem Fotografen und Abenteurer, Florian Wagner und seiner Crew. Er war vom 22. Februar 2020 bis 28. Februar 2020 im Karongwe Wildreservat in Südafrika. Es gelangen ihm unglaubliche Aufnahmen. Seine Begleiterin Regina dokumentierte das Ganze. Es entstand ein Reistagebuch, das ich euch keinesfalls vorenthalten möchte. Viel Spaß!

Reginas Reistagebuch schenkt dir imposante Eindrücke in eine Big Five Horse Safari.

„22.2.20 Ankunft am Flughafen O R Tombo in Johannesburg.

Beim Versuch Geld abzuheben wird Florians Kreditkarte eingezogen. Das geht ja gut los. Wir werden von Uncle abgeholt. So nennen wir unseren Fahrer, weil er alle mit Uncle anspricht. Florians Grippe ist in vollem Gange und wir holen Medizin in der Apotheke. ACC und Wick Medinait sollen`s richten. Ich glaube, hier verwenden sie einen anderen Wirkstoff als bei uns. Es geht Flo auffallend schnell besser. Als wir die Lodge erreichen, ist es zu spät zum Reiten. Uncle hat zu viele Touri Stops an der Autobahn eingebaut. Also trinken wir Tee, ziehen uns kurze Sachen an und gehen auf Game Drive. Am Makhutswi River sehen wir einen Löwen der den Fluß durchquert. Zum Abendessen gibt es Tomate Mozzarella und Gulasch.

Unseren ersten Löwe sehen wir gleich an unserem erste Abend – beeindruckend!

Wir gehen früh schlafen, weil es doch eine lange Anreise war. Trotz Wundermittel ist Flo ziemlich krank und will sich möglichst schnell wieder fit schlafen.

23.2.2020 WAIT A LITTLE im Karongwe Game Reserve (8500 ha oder 85 km²)

Wir stehen um 05:30 Uhr auf. Nach einem kleinen Snack und Kaffee brechen Thomas und Petra zu einem Gamedrive auf. Thomas kann gar nicht fassen, dass er so früh aufstehen muss. Wir reiten zunächst noch zögerlich, um uns an die Pferde zu gewöhnen. Schnell aber sollte sich zeigen, dass Gerti und Philip hier einen herausragenden Job machen. Die Pferde sind absolute Spitzenklasse. Wir nähern uns einer Gruppe Nashörner bis auf wenige Meter. Philip und Flo verstehen sich auf Anhieb und tauschen sich intensiv über Jagd, Naturschutz und Wilderei aus. Philip macht den Eindruck, sich in diesen Dingen extrem gut auszukennen, weswegen Jungjäger Flo ihm 1000 Löcher in den Bauch fragt. Der zweite Guide Ray hat sich beim Training den Arm gebrochen und kann uns nur sehr eingeschränkt begleiten. Sarah (24?) begleitet uns auf dem Pferd. Sie kommt aus Manchester und macht hier ein Praktikum wie auch Lea aus Köln. Die Mädchen erfüllen sich einen Traum und werden in alle Arbeiten eingebunden. Sie sind begeistert von ihrem Abenteuer. Das sieht man ihnen einfach an. Auch ist der Umgang aller Mitarbeiter untereinander auffallend herzlich.

Die Pferde sind sehr sicher und bestens ausgebildet. Ihrem Fluchtinstinkt zu folgen, könnte hier tödlich enden.

Pferdenamen: Flo – Zambesi // Regina – Miguel // Paula – Fargo // Sonja – Beaish

Beim heutigen Ausritt sehen wir Impala, Zebra und Wilderbeast.

Um 11:30 sind wir zurück. Ich (Regina) habe die Kameras geladen und Bilder überspielt. Zu Mittag sättigen wir uns am Buffet. Danach Siesta. Flo geht es schon wieder deutlich besser.

Hier waren wir untergebracht. Es hätte nicht schöner sein können!

Die Pferde sind beeindruckend. Gerti reitet aktiv seit 30 Jahren Dressur und Springturniere, war im vergangenen Jahr sogar Südafrikanische Meisterin in der Dressur. Die 40 Pferde werden täglich trainiert. WAL (Wait a Little) bedient in der Regel kleine Gruppen bis zu acht Personen. Die Safari ist ausschließlich für erfahrene Reiter geeignet. Philip führt die Ritte sehr nah an die wilden Tiere. Da ist es einfach wichtig, dass jeder sein Pferd im Griff hat. Er (Phil) hat über die Jahre gelernt, mit den Big 5 so umzugehen, dass seit der Gründung von WAL kein einziger Unfall mit wilden Tieren passierte. Das ist eine Kunst. Beobachtet man ihn genau im Umgang mit den Tieren, lassen sich einige Parallelen zur „Natural Horsemanship“ herstellen. Er liest jede ihrer Bewegungen und interpretiert sie aufgrund seiner Erfahrung richtig

16:00 Treffpunkt 2. Ritt

Pferde: Paula: Ice (Boerpeerd) //Reege: Peroni (Friesenmix) // Bobby: (Friesenmix) Flo: Bud; Guide: Vanessa aus Köln

Gesehen: Nashorn, Giraffe, Zebra, Coyote, Gnu, Büffel

Gleich bei unserem zweiten Ritt begegneten uns Zebras, eine Giraffe, Gnus, Büffel und Coyoten in atemberaubender Lanschaft.  

 

24.02.2020 WAIT A LITTLE

Wieder wake up call um 05:30 Uhr. Alle sind sehr müde. Der Ritt war unglaublich schön. Wir haben ein Rudel von acht Löwen gesehen. Die jungen Löwen waren ca. 18 Monate alt und hätten sehr gerne ein Pferd gegessen. Ging allerdings nicht, weil sie nicht wussten wie sie es anstellen sollen. Die Frustration war dementsprechend hoch. Ich fühlte mich an unsere Husky Schnauzer Hündin Blika erinnert, die frustriert ist, wenn man nicht ausreichend mit ihr Gassi geht. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Löwen nicht damit umzugehen wussten, dass wir nicht vor ihnen davonlaufen und wie Philip die jeweilige Situation sicher, ruhig und richtig interpretierte. Unsere Lebensversicherung. Die jungen Löwen machen ihm keine Sorgen, auch wenn sie spielerische Scheinangriffe ausführen. Das kurze Bellen der Mutter aber ist unser Signal für den Rückzug. Die Pferde scheinen völlig unbeeindruckt. Durch jahrelanges Training haben Philip und Gerti Kusseler auf Wait A Little die Pferde, meist typisch südafrikanische Boerpferde, gerne mit Friesen oder Warmblut gekreuzt, darauf trainiert, den wilden Tieren als Herde ruhig gegenüberzutreten. Eine der jungen Löwinnen wird wohl laut Phil noch Ärger machen. Sie ist für ihr Alter schon sehr selbstbewusst. Würde ein Pferd ausbrechen, hätte es katastrophale Folgen. Basierend auf dem Tötungsinstinkt von Großkatzen auf fliehende Tiere – ganz ähnlich wie bei unseren Hunden – wäre ein Angriff sicher und so folgen wir der goldenen Buschregel: Whatever you do – don‘t run und genießen die unbeschreiblichen Momente mit den Big 5: Leopard, Löwe, Büffel, Elefant und Nashorn.

„Whatever you do – don‘t run“ heißt die goldene Regel einer Big Five Horse Safari. Die Löwen hätten sonst sicher nicht nur irritiert geschaut…

Ihren Namen haben sie übrigens aus der Kolonialzeit, in der reiche Europäer in Afrika auf Großwildjagd gingen: Als „Big 5“ werden diejenigen Tiere bezeichnet, die bei der Jagd als wehrhaft gelten, also durchaus auch den Spieß umdrehen, den Jäger zur Beute machen und dadurch als besonders gefährlich gelten. Zahlreiche tödliche Jagdunfälle belegen das. Nicht umsonst haben die Tiere bei uns Europäern einen oft ungerechten Ruf als mordende Killer, die uns permanent nach dem Leben trachten. Werden sie in Ruhe gelassen, geht von ihnen gewöhnlich keine Gefahr aus. Stress, falsche Signale oder Gefahr für sein Leben können aus einem friedlichen Elefantenbullen allerdings in Sekundenbruchteilen eine sehr ernsthafte Bedrohung weden lassen. Natürlich sind sie wilde Tiere, die uns gefährlich werden können, aber durch Philips sensible Führung lernen wir sie viel näher kennen und selbst Paula (14), die vor unserer Abreise doch einen gewissen Respekt vor dem anstehenden Abenteuer hatte, ist jetzt völlig entspannt und begeistert von diesem unvergleichlichen Naturerlebnis.

Wir sehen auf unserer Big Five Horse Safari auch andere Tiere wie Warzenscheine, Impala etc. Zu Mittag gab es wieder ein super Buffet, diesmal mit zwei verschiedenen Pizzen. Am Nachmittag gingen wir gemeinsam auf Gamedrive. Ich habe noch nie soooo große Elefantenbullen gesehen. Gerti hat sich selbst etwas unglücklich vor einem Busch geparkt, um den Blick auf einen großen Bullen zu ermöglichen. Dann kam ein zweiter großer Bulle von hinten und sie konnte nicht ausweichen. Alle blieben ruhig und nichts passierte. Ich war so beeindruckt: In 66 Tagen bei unserer großen Afrikareise haben wir nie so große Bullen zu Gesicht bekommen.

Zum Sundowner ging es dann auf eine schöne Anhöhe. Ich habe versucht ein Timelaps zu machen. 19:45 Uhr kamen wir zurück zur Lodge. Der Hauptraum dient als Bar, Treffpunkt, Dinner Table und Beobachtungsposten. Am ersten Abend konnten wir direkt vom Esstisch aus einen jungen Löwen beobachten. Die Tiere kommen gerne hierher, weil unterhalb der Lodge der Makhutswi River durch das Tal mäandert, den wir auch immer wieder mit den Pferden durchqueren. Die Zelte sind geräumig und luxuriös, mit Badewanne und Open Air- Dusche ausgestattet, die Betten wunderbar bequem. Zum Abendbrot gab es Käsesuppe und Spaghetti Bolognese. Das „African TV“, wie man hier ein Lagerfeuer nennt, brannte leider länger als es für Flo und mich gutgewesen wäre. Morgen werden wir wohl mit unserer Müdigkeit zu kämpfen haben.

25.02.20202 WAIT A LITTLE – TELEGRAPH ROCK

Wir stehen um 05:30 auf. Wie gestern Nachmittag vereinbart, fahren Flo und ich im Jeep, um die Perspektive zu wechseln. In der Früh haben wir eine Puffotter vor unserem Zelt gefunden. Flo hat sie fotografiert. Sie war nur 5 Zentimeter lang. Aber gerade die Kleinen sind gefährlich, weil sie all ihr Gift unkontrolliert in das Opfer injizieren. Die betroffenen Gliedmaßen blähen sich extrem auf, was für die Opfer sehr schmerzhaft und auch lebensbedrohlich ist. Wir waren mit Ray, Petra und Thomas unterwegs. Die Stimmung ist ausgezeichnet. Die Reiter haben Löwen gesehen. Wir konnten aber leider nicht dazukommen, weil wir mit dem Land Rover im Sand stecken geblieben sind. Am Nachmittag ging’s los ins Sleepout Camp Beacon Rock. Vanessa ist unser Backup Guide. Wir hatten ein typisches Südafrikanisches Braai mit Springbock Steak und Salaten. Auf dem Weg zum Camp beobachteten wir Giraffen. Ansonsten war es ein sehr entspannter, gemütlicher Ritt. Sundowner gab es auf einer Felsformation mit wunderbarem Sonnenuntergang.

26.02.2020 TELEGRAPH ROCK – XIDULU

Nach einer kurzen Nacht mit wenig Schlaf ging es weiter Richtung Xidulu. Wir verlassen Karongwe und gehen ins Reservat Makalali. Hier gibt es noch 20 Black Rhinos von insgesamt 5000 weltweit noch existierenden Exemplaren. Leider konnten wir noch keins sehen. Das Camp ist fantastisch.

Den Damm, in dem die Hippos baden, können wir vom Infinity Pool aus beobachten.

27.2.2020 XIDULU

Die Lodge gehört Anthony, einem Freund Philips. Unsere Ausritte sind fantastisch. Die Pferde? Die besten, die ich je ausgeliehen habe. Überhaupt erleben wir während unserer Big Five Horse Safari so einige Superlative: Größter Elefant, nächste Nähe zu Hippo an Pferd und Krokodil, beste Pferde. Danach Pooltime, Gamedrive, Abendessen an Lagerfeuer und Rotwein. Besser wird’s nicht!

28.2.2020 XIDULU – WAIT A LITTLE

Wir reiten wieder zurück zu WAL. Philip und ich diskutieren Wildlife Conservation / Jagd / Übersiedelung / Landwirtschaft. Ständig konkurrierende Interessen behindern eine gesunde und vernünftige Entwicklung der Wildbestände. An manchen Orten sterben Elefanten als Fressfeinde der Farmer aus, andernorts zerstören sie die Umwelt aufgrund der zu hohen Population. Wieder woanders werden Löwen als Trophäenopfer gezüchtet (Canned hunting) und an anderen Orten sollten die dominanten Männchen eigentlich geschossen werden, um ein natürliches Gleichgewicht herzustellen, das es nicht mehr gibt, weil die wilden Tiere mit den Interessen der Menschen konkurrieren und aufgrund der immer größer werdenden Bevölkerungsdichte schlichtweg der Platz fehlt. Da führt dazu, dass sie sich gegenseitig bekriegen und so noch größeren Schaden für ihre eigene Population anrichten.

Mit einem Pferd so nah an Nilpferde heranzukommen, sind unbeschreiblich aufregende und spannende Momente.

Ein heißes Thema, das vor allem deswegen so brisant ist, weil sowohl Naturschutz als auch die bezahlte Trophäenjagd genauso wie die Wilderei Millionenumsätze generiert und so zu vielseitigem Missbrauch führt. So werden zum Beispiel Elefanten zu Problemelefanten erklärt, damit man ihre Trophäe verkaufen kann, während andernorts die Wilderei auch dadurch beflügelt wird, dass es offensichtlich einen großen Markt für Trophäen, Nashorn und Elfenbein gibt. Dieser Markt wiederum kann nicht bedient werden, weil der Handel illegal ist. Ein komplexes Problem, für das Philip überzeugende Antworten liefert. Letztendlich muss das Wild gemanaged und mit den Gewinnen der Schutz der Tiere gewährleistet werden, damit die den notwendigen, vor Wilderern geschützten Lebensraum haben der wiederum durch den Tourismus auch für die lokale Bevölkerung sehr wertvoll wird.

Bobby, der nur vier Monate vor unserem Trip mit dem Reiten begann, hat enorme Fortschritte gemacht, was er auch selbstbewusst bestätigt, was wiederum einen großen Lacher bei Sonja und Paula hervorruft. Sonjas Pferd legt sich beim Tränken ins Wasser. Gottseidank passiert Ihr nichts und sie steigt nach einer kurzen Schrecksekunde lachend wieder auf.

29.2.2020 WAIT A LTTLE – JOHANNESBURG

Wir machen zum letzten Mal während unserer Big Five Horse Safari einen wunderbaren Morgenritt auf meinem Boerperd / xx Mischling BOD. Er wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Ein absolut unfassbares Führpferd, an das ich mich sehr schnell gewöhnen konnte. Noch einmal kommen wir in den Genuss, Elefanten auf dem Rücken eines Pferdes aus nächster Nähe zu Gesicht zu bekommen. Danach packen wir schnell zusammen und werden von Uncle, unserem Fahrer abgeholt. Diesmal verbieten wir ihm, uns an die üblichen Touristen-Spots zu führen und fahren schnurstracks zum Flughafen.“

Veranstalter von Big Five Horse Safaris in Deutschland ist Pferdesafari:

Rebecca Hoch
pferdesafari.de GmbH
Phone ( +49 ) ( 0 ) 71 21 / 145 381 0
Fax ( +49 ) ( 0 ) 71 21 / 145 381 9
Email: info@pferdesafari.de | Website: www.pferdesafari.de
pferdesafari GmbH | Ziegelweg 3 | 72764 Reutlingen | Germany

Vereinigung von hochwertigen Reitsafari-Veranstaltern:

http://africanhorse.com

 

Christine

Über Christine

Erfahrung/Motivation: Nach einer sehr langen Reitpause begann ich im April 2012 wieder zu reiten. Eine schöne Schwarzwälder Fuchs Stute namens Jeany freute sich genauso wie ich über unsere langen und erholsamen Ausritte durch den Wald. Das Besondere an unserer Verbindung ist und bleibt, dass Jeany es schaffte, mich sehr schnell wieder komplett für Pferde zu begeistern. Zwar gelingt es mir momentan aus beruflichen und familiären Gründen nur ein bis zweimal in der Woche bei den Vierbeinern, die mir so viel geben, zu sein, den Stall zu machen und zu reiten. Aber diese Auszeiten müssen sein! Jeanys Stallgenossen sind wunderschöne Tersker, von denen ich momentan Nadja reiten darf. Wir sind ein relativ neues Team und gewöhnen uns noch im Dressurviereck und im Gelände aneinander – allerdings mit allerbesten Fortschritten!

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